Liebe Familien,

für viele von Ihnen sind die letzte Monate von Angst und Sorge um Ihre Familie und insbesondere Ihr Kind geprägt. Auch weiterhin ist die Furcht um die Ansteckungsgefahr durch SARS-CoV-2 gegenwärtig. Immer wieder müssen Sie Entscheidungen für Ihre Familie und ihr Kind fällen. Wieviel Kontakt lassen Sie zu? Aber auch wieviel Kontakt muss sein, damit Sie als Eltern in den nächsten Wochen und Monaten über die Kraft für die Pflege Ihres Kindes verfügen. Zudem stellt sich für viele die Frage, wie Sie sich beruflich auf-stellen. Covid-19 ist eine große Herausforderung für alle Familien mit schwerstkranken Kindern und bedeutet für Sie immer wieder anhand der aktuellen Fallzahlen Ihre Entscheidungen abzuwägen.

Wir wollen in dieser schweren Zeit Ansprechpartner für Sie sein und Ihnen, soweit uns dies möglich ist, zur Seite stehen. Auch wir stellen uns täglich viele der oben erwähnten Fragen. Wir haben uns gut informiert, Kontakt mit dem Gesundheitsamt gesucht und ein Konzept entwickelt, wie wir sowohl im Kinderhospiz, wie auch mit den ambulanten Diensten, für Sie und Ihre Kinder da sein können. Unser Vorgehen passen wir dabei immer wieder den neuesten Erkenntnissen sowie der Entwicklung der Fallzahlen an; wobei Lockerungen in der Gesellschaft für die Versorgung der Kinder bedeutet, dass wir vorsichtig und bedacht mit diesen umgehen müssen. Gleichzeitig ist uns klar geworden, dass SARS-CoV-2 für uns alle längere Zeit Thema sein wird.

Wir wollen Sie über den derzeitigen Stand der Vereinbarungen und Maßnahmen, die wir getroffen haben, um möglichst sichere Rahmenbedingungen für Ihr Kind und Ihre Familie zu schaffen, informieren. Wir wissen um Ihre Belastung in den letzten Wochen. Im stationären Kinderhospiz werden wir entsprechend der Jahresplanung die Plätze belegen und darüber hinaus Entlastungsaufenthalte, soweit uns das im Rahmen der Kapazität möglich ist und die Situation es erlaubt, anbieten. Selbstverständlich gilt auch weiterhin der Grundsatz, dass wir in Krisenzeiten für Sie da sein wollen.

Vorgehen im stationären Kinderhospiz:

• Selbstverständlich halten sich die Mitarbeiter*innen an die Abstands- und Hygieneregeln.
• Um einander zu schützen begegnen wir uns im Kinderhospiz mit einen Mund- und Nasen-schutz. Diese Regelung gilt für alle Personen, die unser Haus betreten und sich dort aufhalten.
• Wir pflegen Ihr Kind mit Mund- und Nasenschutz und tragen Schutzkleidung.
• Um Kontakte im Wohnbereich zu reduzieren, kann derzeit nur Ihr Kind dort versorgt und betreut werden. Wir müssen Sie bitten, sich nicht im Wohnbereich aufzuhalten. Sie können gerne Ihren Sohn/Ihre Tochter im Zimmer Ihres Kindes besuchen. Wir bitten Sie für die Einschränkung um Verständnis. Sie soll verhindern, dass sich zu viele Menschen im Wohn-bereich treffen und ein ausreichender Abstand nicht mehr möglich ist. Wir vermissen Sie aber alle sehr!
• Pädagogische Angebote werden in der Regel individuell und nicht in der Gruppe durchgeführt.
• Wir freuen uns immer, wenn Sie mit Ihren Kindern bei uns sind. Unsere Apartments stehen Ihnen nach wie vor zur Verfügung. Leider können wir derzeit die Geschwister Ihres Kindes bis auf wenige Ausnahmen nicht aufnehmen.
• Alternativ werden wir Sie wenn Sie bereits geplant hatten, mit Geschwistern zu uns zu kommen, bei der Suche  nach einer Ferienwohnung in der Nähe des Kinderhospizes unterstützen. Falls die Kosten für die Unterkunft nicht oder nur teilweise von ihnen getragen werden können, finden wir bestimmt eine angemessene Lösung.
• Wenn Sie unsere Apartments nutzen, müssen wir Sie zudem bitten, sich selbst zu versorgen. Unsere gemeinsamen Küchen bieten keine Möglichkeit für Sie im gewohnten Umfang das Essen zuzubereiten. Die Küchen in den Apartments stehen Ihnen hierfür aber zur Verfügung.

Vorgehen für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst:

Wir haben Maßnahmen erarbeitet, wie Hausbesuche und Beratungsgespräche möglich sind. Alternativ finden Treffen im Freien (z.B. auf der Terrasse, bei Spaziergängen etc.), online (Skype, Zoom.. ) oder telefonisch statt. Welches Angebot für Sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt richtig ist, entscheiden Sie. Gibt es doch hierbei kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur das Ziel, die Entscheidungen auf die individuelle Situation der eigenen Familien gut abgestimmt und durchdacht zu haben. Unsere Mitarbeiter*innen helfen Ihnen dabei, wägen Ängste und Bedarfe ab und unterstützen Sie im Entscheidungsprozess. Sprechen Sie uns bitte an.

Für die Unterstützung durch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen und für Hausbesuche von unseren Familienkoordinator*innen (beide nachfolgend Mitarbeiter*innen genannt) haben wir verschiedene Vereinbarungen getroffen:

• Im Falle von Erkältungssymptomen bei Ihnen, Ihrem Kind oder dem/der Mitarbeiter*in wird der Besuch abgesagt (gegenseitige Vereinbarung).
• 15 Minuten vor dem tatsächlichen Besuch ruft der/die Mitarbeiter*in bei Ihnen an und bittet darum, die Räume zu lüften.
• Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gilt für alle Personen während des Besuches.
• Beim Ankommen wäscht sich der/die Mitarbeiter*in die Hände und desinfiziert sie.
• Wegen dem derzeit hohen Infektionsrisiko denken Sie bitte auch an die Vorgaben aus hygienischer Sicht beim Umgang mit Speisen und Getränken.
• Die Kontakte sollen minimiert werden, d.h. soweit möglich nur Kontakt zu der Person zu haben, die besucht werden soll.
• Falls der/die Mitarbeiter*in Körperkontakt zum erkrankten Kind hat, wird er/sie die Hände desinfizieren, einen medizinischen Mundschutz aufsetzen, Handschuhe anziehen sowie erforderlichenfalls einen Schutzkittel tragen.
• Am Ende des Besuches wird der/die Mitarbeiter*in sich erneut die Hände waschen und desinfizieren.
• Wir bitten Sie, die Räume im Anschluss an unseren Besuch erneut zu lüften.

Bei Fragen zu den Regelungen und unserem Vorgehen sprechen Sie uns bitte an.

Für das stationäre Kinderhospiz:

Petra Auer-Fischer und Janina Lang (Belegungsmanagement)
E-Mail: aufenthalt@baerenherz.de  /  Tel. : 0611/360111054

Für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst:

Daniela Eisenbarth (Leitung)
E-Mail: d.eisenbarth@baerenherz.de  /  Tel.: 0611/360111065

Ilka Dietz (Familienkoordinatorin)
E-Mail: i.dietz@baerenherz.de  /  Tel.: 0611/360111061

Katja Ponsens (Familienkoordinatorin)
E-Mail: k.ponsens@baerenherz.de  /  Tel. : 0611/360111062

Bitte gehen Sie mit uns in den Austausch, falls die Regelungen, die wir gefunden haben, zu großen Problemen führen. Vielleicht kommen dem einen oder anderen manche Vereinbarungen zu streng vor. Möglicherweise werden wir an der einen oder anderen Stelle im Rückblick sagen, dass weniger Regeln auch ausgereicht hätten. Das mag sein, jedoch wissen wir dies nicht und so bleibt es an uns, Rahmenbedingungen zu setzen, die entsprechend des derzeitigen Kenntnis-standes einen möglichst hohen Schutz Ihrer Kinder, Ihrer Familie und unserer Mitarbeiter*innen bieten.

Auf unsere Online-Angebote für Sie und Ihre Familie wollen wir Sie nochmals aufmerksam machen. Das Programm finden Sie auf dieser Homepage unter Aktuelles. Wir freuen uns darauf, auch über diesen Weg mit Ihnen im Kontakt zu sein.

Bis 31.08.2020 haben wir alle Veranstaltungen abgesagt. Große Veranstaltungen, bei denen wir uns alle treffen können, werden wir leider weiterhin nicht anbieten. Der Schutz der Kinder geht hier vor. Jedoch werden wir zu bestimmten Aktionen (z.B. für die Geschwisterkinder mit einem begrenzten Personenkreis) und weiteren Aktivitäten an der frischen Luft, wann immer es uns auch möglich ist, einladen.

Mit Hochachtung und Respekt schauen wir auf Sie, die die letzten Monate mit Ihren Kindern und für Ihre Kinder, oft unter Aufbietung Ihrer ganzen Kraft, gemeistert haben. Wir hoffen, dass wir Sie in der Zeit, die noch vor uns liegt, weiterhin unterstützen können und dürfen. Wir wollen auch unter den veränderten Bedingungen für Sie da sein und bitten um Ihr Verständnis für alle Maßnahmen, die wir treffen mussten oder die noch zu treffen sind.

Wir wünschen Ihnen weiterhin ganz viel Kraft und Energie, sowie die nötige Gelassenheit für diese außergewöhnliche Situation.

Bleiben Sie und Ihre Familie gesund, es grüßt Sie

Ihr Bärenherz-Team